Exkursion Deutschland 2022
Im August lud das MRE 8 Studierende zu einer Deutschlandexkursion ein, um den Studierenden die Vielfalt der deutschen Rohstoffindustrie zu zeigen. Ähnlich breit gefächert wie die besuchten Betriebe waren auch die akademischen Hintergründe der Studierenden, so waren die Studiengänge Nachhaltige Rohstoff- und Energieversorgung, Rohstoffingenieurwesen, European Mining Course, Georessourcen Management sowie Angewandte Geographie vertreten. Durch die Kontaktbeschränkungen während der COVID-19 Pandemie war es vielen Studierenden nicht möglich Praktika zu absolvieren oder anderweitig Einblicke in die Industrie zu bekommen. Die Studierenden konnten so durch die Exkursion ihr theoretisch erworbenes Wissen in realen Betrieben vertiefen und Perspektiven für ihre Zukunft kennenlernen. Die 5 Ziele der Exkursion umfassten mit dem Rammelsberg ein historisches Besucherbergwerk, das Endlager Schacht Konrad, den Tagebau Flechtingen, das Werk Zielitz von K+S sowie das untertägige Bergwerk Barbara Erzbergbau.
Die Exkursion unter fachlicher Leitung von Prof. Bernd Lottermoser wurde durch die Vereinigung Aachener Bergakademiker e.V. finanziert.
Die Exkursion begann sonntags mit der Anreise von Aachen nach Königslutter, wo für die ersten Tage die Unterkunft im Hotel Kärntner Stub´n eingeplant war. Als erste Station der Fachexkursion besuchte die Gruppe am Montag die Weltkulturerbestätte Rammelsberg. Diese wurde 1992 gemeinsam mit der Altstadt von Goslar von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt. Für mehr als eintausend Jahre wurden am Rammelsberg verschiedene Buntmetalle wie Kupfer, Blei und Zink, aber auch Silber und Gold abgebaut.
Am Dienstag besuchte die Gruppe vormittags das Endlager Schacht Konrad und wurde durch den Vorsitzenden der Vereinigung Aachener Bergakademiker e.V. und Geschäftsführer der Bundesgesellschaft für Endlager Herr Dr. Lautsch begrüßt. Nach einer Einführung in die Geschichte und Hintergründe des ehemaligen Eisenerzbergwerks Konrad unternahm die Gruppe eine Grubenfahrt und konnte die aktuellen Um- und Ausbauarbeiten zum ersten atomaren Endlager für mittel bis schwache radioaktive Abfälle besichtigen.
Nach dem Besuch des Endlager Schacht Konrad reiste die Gruppe am selben Tag weiter zum Tagebau Flechtingen der NGG Norddeutsche Naturstein GmbH, welcher seit 1920 industriell erschlossen ist und Rhyolith produziert. Der Besuch umfasste eine Befahrung der Grube, Besichtigung des Vorbrechers und Begehung der Aufbereitungsanlagen.
Am dritten Tag der Deutschland-Exkursion wurde das Werk Zielitz der K+S AG besucht. Ausgestattet vom Kauenwärter konnte die Gruppe anschließend über Schacht II in die Grube einfahren. Angekommen auf einer Teufe von rund 740 Metern wurden mit dem Auto verschiedene Orte angefahren und Teile des Gewinnungsprozesses besichtigt.
Das Eisenerzbergwerk Wohlverwahrt-Nammen der Barbara Erzbergbau GmbH bei Porta Westfalica bildete das vierte und abschließende Exkursionsziel. Seit 1883 wird dort am Nordhang des Wesergebirges ein 3 bis 25 Meter mächtiges eisenschüssiges Korrallenoolithvorkommen untertägig gewonnen. Im Rahmen der Exkursion befuhren die Exkursionsteilnehmer das in einer Teufe von 120 Meter liegende Ostfeld der Grube Wohlverwahrt-Nammen.